Kraftwerk Wil: Bürogebäude mit Fitnesscenter
Architekt: Arson AG, Glärnischstrasse 1, 9500 Wil SG, www.arson.ch
Unser Auftrag: Projekt- und Ausführungsplanung Heizung und Sanitär
Der Wärmebedarf für Raumheizung,Warmwasser und Lüftung wird durch eine automatische Pelletsfeuerung gedeckt.
Der Pelletstank wurde statt wie ursprünglich vorgesehen im Keller in den aussen stehenden Pylon integriert.
Um das zu ermöglichen musste im letzten Moment der Grundriss des Untergeschosses geändert werden,
um den Heizraum unter den Pylon zu platzieren.
Dadurch fallen die Pellets beinahe von selbst in den Heizkessel und benötigen nur noch die Kesselinterne Pelletsförderung,
was Installations- und Energiekosten senkt.
Der Heizkessel arbeitet auf einen Kombispeicher mit integriertem Spiraboiler für die Lavabo's, Küchen usw.
Für die 8 Duschen des Fitnescenters stehen zwei Frischwasserstationen zur Verfügung, die bei Bedarf je 40 Liter
pro Minute 45° warmes Wasser zur Verfügung stellen.
Dieses Warmwasserkonzept wurde so gewählt weil ein Wassererwärmer von etwa 2000 Litern Inhalt benötigt worden
wäre um die Duschen mit genügend Wasser zu versorgen.
Sollte das Fitnesscenter jedoch ausziehen würden diese 2000 Liter wohl wochenlang stehen bleiben und
den Legionellen perfekte Bedingungen zur Vermehrung bieten.
Mit dieser Lösung haben wir total nur 69 Liter warmes Wasser, was natürlich in kürzester Zeit umgesetzt wird
und einer Verkeimung entgegenwirkt.
Die Apparateanschlüsse wurden ausnamslos als Ausstossleitungen ausgeführt und so auch wieder Wärmeverluste
eingespart. Die Ausstosszeiten liegen dank richtiger Dimmensionierung trotzdem im geforderten Bereich.
Die Duschen sind so angeschlossen dass selbst bei einem Ausfall einer der beiden Frischwasserstationen
bei den Männern wie auch bei den Frauen je zwei Duschen ausfallen und noch zwei Duschen funktionieren.
So ist gewährleistet dass ein Ausfall schnell bemerkt wird und trotzdem noch geduscht werden kann
ohne die Privatsphäre der beiden Geschlechter zu tangieren.
Die Wärmeverteilung erfolgt durch ein kombiniertes System mit im Boden eingelassenen Konvektoren und Fussbodenheizung.
Die Lüftungsanlage auf dem Dach wird mittels einem eigenen Leitungssystem mit Wasser/Glykol-Füllung bedient,
wobei der Wärmetauscher für die 10kW Anschlussleistung im Kombispeicher integriert ist und somit das ganze
System mittels einer einzigen hochenergieeffizienten Pumpe mit wenigen Watt Leistung betrieben werden kann.
Diesem Gebäude wurde übrigens 5 Seiten im Schweizer Energiefachbuch 2012 gewidmet.